Ein offener Brief von Maria Raschke und Wolfgang Huppke.
Schon seit langer Zeit kämpfen Wolfgang Huppke und Maria Raschke dafür, dass die hausärztliche Versorgung in Augustdorf weiter aufrecht erhalten wird. Vor allem, wenn die jetzt tätigen Mediziner ihre Praxis aus Altersgründen aufgeben. Nun wenden sich beide in einem offenen Brief an die Augustdorfer, um über den Stand ihrer Bemühungen zu informieren.
„Sehr geehrte Augustdorfer Mitbürgerinnen und Mitbürger,
mit dem heutigen Schreiben zum obigen Thema, möchten wir Sie gerne über den aktuellen Sachstand unserer Arbeit informieren.
Zunächst einmal freuen wir uns, dass wir in der Gemeinde bisher so glimpflich durch die Corona Pandemie gekommen sind und hoffen, das alle zuvor Erkrankten wieder vollständig genesen sind. Drücken wir die Daumen, dass es so bleibt.
Wie Sie sicherlich noch wissen, hatten wir am 23. März eine Podiumsdiskussion mit Gästen, so auch den Gesundheitsminister von NRW, Herrn Laumann, geplant.
Diese Veranstaltung ist kurzfristig „Corona“ zum Opfer gefallen. Von dieser Veranstaltung hatten wir uns einen zusätzlichen positiven Schub in der Außendarstellung „Ärztemangel in Augustdorf“ erhofft.
Stand bis dahin war es auch, unsere in Zusammenarbeit mit Schülern der Lemgoer Berufskollegs aufgelegten Werbeaktion zu präsentieren. Auch hier hat Corona zugeschlagen. Wie Ihnen rückblickend vielleicht noch aus den Medien bekannt ist, gab es eine Schulklasse in Lemgo (eben unsere), die genau aus diesem Österreicher Skigebiet zurück kam und sofort in häusliche Quarantäne musste. Zusätzlich wurde dann der Schulbetrieb eingestellt. Wir hoffen nun, dass in den nächsten Wochen die Arbeit fortgesetzt werden kann.
Es gibt aber auch einen zunächst kleinen Lichtblick am Horizont.
Das Team erhielt die Information, dass es in der Gemeinde wohl eine Ärztin (aus Kroatien) gibt, deren Lebenspartner Soldat ist. Also hieß es, Verbindung aufzunehmen und das Gespräch zu suchen.
Nachdem der erste persönliche Kontakt hergestellt wurde, galt es nun erst einmal festzustellen, welchen Werdegang und Ausbildungsstand sie hat. Denn Arzt zu sein, heißt nicht auch gleich „Allgemeinmediziner“ zu sein und eine Praxis führen zu dürfen. Dies erfordert eine längere Zusatzausbildung.
Dr. Werner Raschke begleitet derzeit die ersten Schritte der Ausbildungsabläufe. Sollte alles wie geplant klappen, so gehen allerdings noch knapp vier Jahre ins Land. Viele Patienten konnte die Ärztin schon seit einigen Wochen, jeweils Montags und Freitags in der Praxis im Praktikum erleben.
Hoffen wir einmal, dass die ergänzende Ausbildung, der Beruf Soldat des zukünftigen Ehemanns und dass in der Gemeinde „angekommen“ zu seins von Erfolg gekrönt sein wird.
Dies bedeutet aber nicht, dass wir aller Sorgen entledigt sind. Nein bestimmt nicht! Wir dürfen noch einmal erinnern, dass wir aktuell fünf Ärzte haben. Vier möchten in der Ruhestand gehen. Somit ist klar, dass wir unter anderem auch durch unsere angepeilte Werbemaßnahme überregional werben wollen und versuchen schnellstmöglich die möglichen Lücken in der ärztlichen Versorgung zu schließen.
Ziel ist es auch, die ausgefallene Diskussionsrunde nachzuholen.
Bleiben Sie alle gesund!
Maria Raschke und Wolfgang Huppke”
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