„Unfair”, „Parteiisch”, „Mobbing”. All das sind Begriffe, mit denen die AUGUSTDORFER NACHRICHTEN in den vergangenen Monaten bedacht wurden, wenn sie etwas Kritisches über den Bürgermeister oder die Privatperson Dr. Andreas Wulf veröffentlichten. Selbst dieser äußert bei Gesprächspartnern immer wieder sein Unverständnis über die Berichterstattung und erklärt, dass die AN sich auf ihn „eingeschossen” habe. Auch sein privates Umfeld äußert im Dorf, dass die AUGUSTDORFER NACHRICHTEN Lügen über ihn verbreiten würden. Dabei kommt auch immer wieder der Vorwurf auf, dass in den Artikeln häufig nicht die Namen der Gesprächspartner genannt würden.
Da auch die jetzigen Umfragergebnisse wieder für zahlreiche Diskussionen sorgen werden, ist es an der Zeit, mit ein paar Mythen und Verschwörungstheorien aufzuräumen.
Alle Berichte, die wir veröffentlicht haben und die Missstände aufzeigen, beruhen auf Aussagen mehrerer Gesprächpartner, die sich häufig unabhängig voneinander an uns gewandt haben. Vor Veröffentlichung prüfen wir diese nach. Wenn uns die Aussagen glaubhaft erscheinen und wir diese verifizieren können, konfrontieren wir in der Regel die andere Seite mit den Vorwürfen. Entweder antwortet uns dann diese oder eben nicht — wie im Fall der heute veröffentlichten Umfrage.
Häufig haben aber auch diejenigen, die sich an uns wenden, Angst. So gibt es einige Mitarbeiter in der Verwaltung, die sich vertrauensvoll an uns wenden und uns über Vorgänge unterrichten, die wir nachrecherchieren. Diese wenden sich aber nur an uns, weil sie wissen, dass sie einen sogenannten Quellenschutz genießen. Das bedeutet, dass wir sie nicht beim Namen nennen, da sie Angst vor Repressalien haben. Bevor wir aber etwas veröffentlichen, prüfen wir die Aussagen nach.
Ein Verwaltungsmitarbeiter erklärte uns noch vor kurzem, dass er eine Abmahnung fürchte, wenn er nur ein Wort mit uns wechsle. Aus dem Grund finden diese Gespräche nun konspirativ an immer verschiedenen Orten statt. Lächerlich? Wohl kaum. Denn mehrere Mitarbeiter haben uns unabhängig voneinander genau das Gleiche berichtet.
Die Redaktion hat sich auf keinen eingeschossen, ist politisch neutral und pflegt zu allen Parteien und Wählergemeinschaften ein gutes und vertrauensvolles Verhältnis. Das bedeutet aber nicht, dass wir über Missstände, die wir aufdecken, nicht berichten. Im Gegenteil, es ist die Pflicht der Presse, diese Dinge zu veröffentlichen.
Ein fiktives Beispiel: Ein Lokalpolitiker versucht bewusst, die Arbeit der Presse zu behindern oder zu erschweren, in dem er zum Beispiel weitere Gesprächspartner direkt und indirekt so unter Druck setzt, dass diese nicht mehr bereit sind, mit der Presse zu sprechen und Informationen zu veröffentlichen, obwohl sie dazu verpflichtet sind. Oder er setzt Geschäftsleute unter Druck, um seine Vorstellungen durchzusetzen. Er könnte auch versuchen, von der Presse angesetzte Termine platzen zu lassen, um die Berichterstattung zu verhindern. Das öffentliche Interesse an diesem Verhalten wäre überragend hoch. Denn immerhin ist dieser Politiker für das Wohl der Gemeinde und seiner Verwaltungsangestellten verantwortlich. Und das wiegt so schwer, dass berichtet werden darf.
Ganz anders wäre es gewesen, wenn es sich statt des Lokalpolitikers um einen Angestellten der Kraftfahrzeugstelle der Stadtverwaltung Detmold gehandelt hätte. Hier wäre das öffentliche Interesse zu gering, weil der Angestellte kaum Einfluss auf die Öffentlichkeit hat.
Was bedeutet das für Augustdorf? Wenn die Redaktion von Missständen in der Verwaltung oder von fragwürdigen Verhaltensweisen bei Personen, die in der Verantwortung stehen, erfährt, werden wir auch in Zukunft darüber berichten. Das ist die Pflicht und hat nichts mit Mobbing zu tun, sondern mit der Erfüllung der eigenen Aufgabe, da Sie als Leser ein Recht darauf haben, diese Dinge zu erfahren — um sich dann, informiert, ein Urteil zu bilden.
Das Gleiche gilt für eine Umfrage. Wir wurden nach unserer ersten beschuldigt, wir würden diese nur durchführen, um dem Bürgermeister schaden zu wollen. Diese Behauptung, die wahrscheinlich auch ab heute wieder aufkommt, ist so absurd wie falsch. Da wir lediglich die Meinung der Teilnehmer wiedergeben, könnte man genausogut sämtliche Meinungsforschungsinstitute dafür verantwortlich machen, wenn eine Regierung abgewählt wird. Umfragen geben eine Stimmung wieder und erzeugen keine. Jeder kann aus den Ergebnissen eigene Rückschlüsse und Konsequenzen ziehen.
Und aus diesem Grund kann die Eingangsfrage ganz klar beantwortet werden. Die Berichterstattung über den Bürgermeister ist fair, wichtig und dringend notwendig.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nun spannende, vernunftbetonte und sachliche Diskussionen, über die Themen, die Sie an diesem Wochenende bewegen.
Ihr Guntmar Wolff
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Die Presse- und Meinungsfreiheit ist ein nicht nur verfassungsrechtlich garantiertes Grundrecht der freiheitlich demokratischen Grundordnung unseres Staates und seiner Gesellschaft. Es ist eins der höchsten Güter der Menschheit überhaupt. Jeder Zweifel daran und jede nur geringfügigste Einschränkung würde bedeuten, das zu verlieren , wofür mutige Menschen jahrhundertelang gekämpft und auch gestorben sind. Jeder , der glaubt zu unrecht in der Presse kritisiert zu werden, hat das garantierte Recht und die garantierte Möglichkeit der Richtigstellung. Wer aber in der Manier des Mr.Trump alles nur abtut mit „Fake News, Hexenjagd, Mobbing” usw. und nicht klar und transparent Stellung nimmt, der muss die Zweifel an seinem Tun und an seiner Person sich gefallen lassen. Die Öffentlichkeit hat ein RECHT auf umfassende verständliche Information. Eine Person wie der Augustdorfer Bürgermeister hat mit dem Amt auch die Pflicht übernommen Persönliches und Dienstliches so offen zu legen, dass es jedem verständlich und nachvollziehbar ist. Dann gerät er nicht in die Kritik und wird geschätzt. Er hat die Pflicht sich allen Bürgern gleichermaßen zuzuwenden und Brücken zu bauen, die ein gemeinsames Miteinander schaffen. Wer aber wie Herr Dr. Wulf seit Amtsantritt spaltet, mit unzählbaren Halbwahrheiten jongliert, trickreich auf dem schmalen Grat zwischen Wahrheit und Lüge fast ständig sich bewegt, wer blendet, vertuscht, keine Verantwortung übernimmt und die immer auf andere abschiebt, wer selbstherrlich Verdienste anderer für sich verbucht und oberlehrerhaft regiert, wer mit Drohungen und Verklagen gegen Opposition vorgeht usw. usw. , der muss sich nicht wundern , dass er im Fokus der Kritik ist und bleibt. Wer in 15 Jahren Bürgermeister nicht gelernt hat, dass Wahrheit und Wahrhaftigkeit unabdingbar sind, und erst die Gemeinschaft kommt und dann ganz zum Schluss die eigene Person, der ist hier und woanders nicht geeignet. Und der muss sich gefallen lassen, dass der dringende Verdacht aufkommt, dass mit seiner Persönlichkeitsstruktur einiges nicht stimmt.….für das AMT. Es ist mein gutes Recht diese meine Meinung dazu zu sagen !!!