Hoher Besuch in der General-Feldmarschall-Rommel-Kaserne. Wolfgang Hellmich, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses besuchte am gestrigen Montag den Bundeswehrstandort. Nach einem Einweisungsbriefing zur aktuellen Lage des Großverbandes sowie einem gemeinsamen Mittagessen mit Kommandeuren und Vertretern verschiedener Beteiligungsgremien nahm sich Hellmich, der zum vierten Mal die Kaserne besuchte, am Nachmittag Zeit, um sich über die Ausbildung der georgischen Infanteriekompanie beim Panzergrenadierbataillon 212 zu informieren.
Brigadekommandeur Oberst Stephan Willer und Bataillonskommandeur Oberstleutnant Matthias Greune erklärten dem Gast aus Berlin die Zusammenarbeit. Hellmich zeigte sich auch hinsichtlich die Kooperation gut vorbereitet. Gegenüber den AUGUSTDORFER NACHRICHTEN erklärte der verheiratete Familienvater, dass er vor wenigen Tagen bereits mit dem georgischen Botschafter gesprochen habe. „Dieser hat sich über die Zusammenarbeit mit den Augustdorfern sehr gefreut und lobend geäußert”, berichtete Hellmich.
Natürlich stand auch eine Besichtigung des Alexej-Kobelew-Gebäudes auf dem Programm. Der Baumheider Alexej Kobelew war im Juni 2011 mit fünf weiteren Soldaten mit einem Panzer in der Nähe von Kundus in eine Sprengstofffalle geraten. Der 23 Jahre alte Oberstabsgefreite starb, seine Kameraden wurden verletzt. Damit verlor Kobelew als erster Angehöriger der Augustdorfer „Lipperland“-Brigade in Afghanistan sein Leben. Wolfgang Hellmich zeigte sich über das ehrende Andenken beeindruckt. „Es zeigt, dass der Soldatenberuf eben ganz anders als andere Berufe ist”, erklärte er. So könne es eben sein, dass ein Soldat jemanden töten müsse oder auch getötet werde.
Hellmich besuchte neben den praktischen Übungen auch das Simulationszentrum der Kaserne. „Der Standort ist auf einem guten Weg”, lautete sein Fazit am Ende des Besuches. Er habe aber auch gesehen und gehört, wo die Defizite lägen. So gebe es bei der Materialbeschaffung ein erhebliches Verbesserungspotenzial. „Und ich nehme auch den Wunsch nach Berlin mit, dass weitere Simulatoren angeschafft werden sollten”, erklärte der Verteidigungsausschussvorsitzende. Mit einem großen Lob verabschiedete sich Hellmich nach Berlin: „Das Ansehen des Verbandes ist riesengroß.”
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