In Augustdorf ist die Zauneidechse zu Hause. Sie fühlt sich hier besonders wohl, da sie von viel Natur umgeben ist. Ein großer Vorteil in Augustdorf für das Reptil ist der sandige Boden. Das mögen die Eidechsen besonders gerne, da dieser perfekte Bedingungen zum Leben und für die Fortpflanzung bietet.
Die Chance, eine Zauneidechse zu sehen, ist besonders am Schlingsbruch hoch, da dort künstlich erzeugte Lebensräume in Form von Steinhügeln aufgebaut wurden. Dort leben die Tiere in den Ritzen und sonnen sich auch gerne mal auf den Steinen, jedoch immer auf der Hut vor möglichen Feinden. „Steinhaufen speichern die Wärme gut, wenn sie gut besonnt sind.
Die aufgewärmten Substrate werden von der Zauneidechse als Wärmeplatz genutzt. Das ist vor allem im Frühjahr wichtig, wenn sie aus der Winterruhe kommen, da sie wechselwarme Tiere sind, das heißt, sie sind darauf angewiesen, dass sie ihre Körpertemperatur mit Hilfe von Sonneneinstrahlung und abstrahlender Wärme regulieren können. Wenn es zu heiß wird, müssen sie in den Schatten gehen.“, erklärte Bernd Milde, Vorsitzender des Naturschutzbundes in Lippe, bei einem Interview vor Ort mit den AUGUSTDORFER NACHRICHTEN.
Durch das ständige Bauen und Eingreifen des Menschen in die Natur werden jedoch immer öfter wichtige Lebensräume für die Tiere zerstört. Darunter zählt auch Lebensraum der sogenannten Zauneidechse. Zwar gilt sie zur Zeit nicht als gefährdete Tierart, das kann sich jedoch leider im Laufe der Jahre sehr schnell ändern. Doch was genau ist die Zauneidechse überhaupt und was können wir tun, um ihren Lebensraum und ihre Art aufrecht zu erhalten?
Die tagaktive Zauneidechse gehört als Wirbeltier zur Gattung der Reptilien und wird der Familie der „Echten Eidechse“ zugeordnet.
Zu ihren Lebensräumen gehören normalerweise Trockenorte und Ödländer. Doch durch die Gefährdung durch den Menschen werden sie heutzutage häufig auf Restflächen verdrängt. So sind sie oft auf wenigen Quadratmetern zwischen Straße oder Waldrand mit intensiver Landwirtschaft, an Bahndämmen, Böschungen sowie Gruben anzutreffen.
Ernährung und Feinde
Die Eidechse ernährt sich von kleinen Spinnen, Schnecken sowie anderen kleinen Insekten und deren Larven. Zu ihren natürlichen Feinden gehören Igel, Wiesel, Iltisse und ganz besonders auch Vögel, wie zum Beispiel die Elster. Das Besondere bei Eidechsen ist, dass sie bei Gefahr, beispielsweise wenn sie angegriffen werden, ihren Schwanz zur Selbstverteidigung abwerfen können, welcher nach dem Loslösen noch für einige Momente zuckt, um so den Gegner zu verwirren. Der Schwanz wächst zwar nach, jedoch deutlich kleiner und weniger funktional. Ebenfalls kann er nicht noch einmal abgeworfen werden. Eidechsen sind Einzelgänger und dulden keine Artgenossen in ihrem Revier, außer während der Paarungszeit.
Fortpflanzung der Reptilien
Ende April beginnt die Paarungszeit. Die Männchen häuten sich kurz vorher einmal, damit sie mit möglichst leuchtenden Grünfarben das willige braune Weibchen beeindrucken können. Treffen Männchen während dieser Zeit aufeinander, kommt es zu Kommentkämpfen. Dies sind Machtkämpfe um den stärkeren zu finden, jedoch ohne dem Ziel den Kontrahenten wirklich stark zu verletzen. Nachdem die Weibchen befruchtet wurden, legen sie im Mai oder Juni ihre Eier ab. Dazu graben sie an einer warmen und feuchten Stelle ein Erdloch und legen ihre Eier hinein, aus denen dann nach etwa 30 bis 60 Tagen die Jungtiere schlüpfen. Ein Weibchen legt um die neun bis fünfzehn Eier. Die ausgewachsenen Zauneidechsen können eine Länge von 20 bis 25 Zentimetern erreichen.
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