Dass sich die Arbeit der Augustdorfer Parteien nicht nur auf die Sennerandgemeinde beschränkt wird am Beispiel der Partei „Die Linke” deutlich.
AN-Abonnent Eduard Schneider, Pressesprecher vom Augustdorfer Stadtverband „Die Linke” war vor kurzem, gemeinsam mit der Linksjugend Lippe, bei einer Großdemonstration für den Erhalt Lützeraths, an der über 3000 Klimaaktivisten und Anwohner teilgenommen haben. Für die AN beschreibt er, was er dort erlebt hat:
„Seit 2006 befindet sich das Dorf bei Erkelenz (Kreis Heinsberg) im Prozess der „Umsiedlung”, denn die Anwohner wurden nach und nach enteignet, damit der Energiekonzern RWE das Gebiet in den Braunkohletagebau Garzweiler II einschließen kann.
Doch nach wie vor kämpfen Anwohner und Aktivisten für den Erhalt ihrer Heimat und gegen die Förderung fossiler, klimaschädlicher Energieträger. Das Abbaggern hat bereits begonnen, die letzten Höfe sind nur ca. 100 Meter von der Baugrube entfernt. Dort hat sich über die Jahre ein dauerhaftes Camp entwickelt, dass durch die Besetzung Lützeraths die vollständige Erweiterung des Tagebaus verhindern konnte und nun die Heimat von rund 100 Aktivisten ist.
Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat die Klage gegen die Enteignung des letzten Hofes abgelehnt und verweist zurück auf die Landesregierung: Auch wenn die Fläche nicht nicht relevant sei, um die Versorgungssicherheit des Landes zu gewähren, reiche die Gefährdung der Versorgung des Energiemarkts mit Braunkohle für eine Besitzeinweisung aus. Die Beschwerde enthalte „klimapolitische Forderungen, die im geltenden Recht keine Grundlage haben und an den Gesetzgeber
zu richten wären.“
Wir kritisieren die Situation um Lützerath aufs Schärfste, denn einmal mehr wird deutlich, dass die Regierung im Interesse großer Konzerne handelt, und nicht im Interesse der Bevölkerung oder der Natur. Die Umsiedlung Lützeraths ist keine tragische Notwendigkeit für das große Ganze, die nur ein paar wenige trifft, sondern ein Versuch des kapitalistischen Systems, Profite auf Kosten von Mensch und Umwelt zu maximieren.
Wir fordern den Erhalt des Dorfes Lützerath, den Ausbau der erneurbaren Energien und die Enteignung großer Energiekonzerne, unter demokratischer Kontrolle der Arbeiter.”
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Ich hatte vergessen im Text dazu zu Schreiben, das ich es erstaunlich finde, was sich die Menschen in Lützerath aufgebaut haben. Es scheint als wäre man an einem völlig anderen Ort, in einer ganz anderen Gesellschaft. In der es nicht um ansehen oder Profit oder sonst was geht, sondern in der es um die Bedürfnisse eines jeden Menschen geht. Es ist als käme man dort hin und so etwas wie Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, Sexualität spielen gar keine Rolle mehr. Man ist in erster Linie ein Mensch! Jeder wird gleich dem anderen behandelt, es gibt so etwas wie einen „Anführer“ nicht. Für alle Aufgaben Bereiche gibt es Räte! Awareness, Lebensmittel Beschaffung, Küche, Security und und und. Jeden Abend gibt es ein großes Meeting für alle Bewohner*innen wo bestimmte Sachen für die Zukunft abgestimmt und debattiert werden. Das ist Demokratie auf höchstem Niveau! Jeder der sich da ein Bild von machen will, dem kann ich nur empfehlen fahrt dort hin! Lützerath könnte jeden Tag Geräumt werden und für immer verschwinden.